Einschulungsstichtag verschieben?

Eigentlich hatte die Landtags-Koalitition vor, den Stichtag für die Einschulung nach hinten zu verschieben, damit in der Regel keine 5-Jährigen Kinder mehr eingeschult werden. Nun wird das Wahlversprechen im Landtag aufgegriffen und diskutiert. Wie steht ihr zu dem Thema?

Also ich bin da hin und hergerissen. Lasst uns zunächst einmal anschauen, was gegen ein frühes Einschulen spricht.

Eine verfrühte Einschulung kann schnell zu Überforderung und Stress führen, wenn das Kind kognitiv noch nicht in der Lage ist, dem Unterricht zu folgen, wenn es nicht selbstständig genug für den Schulalltag ist, oder die Konzentration noch nicht für 4 Stunden Unterricht ausreicht. Altersunterschiede fallen im Grundschulbereich besonders stark auf. Da macht sich auch schon ein Jahr bemerkbar.

Es gibt aber sicherlich auch einige Punkte, die für ein frühes Einschulungsalter sprechen. Jüngere Kinder sind häufig motivierter im Unterricht. Besondere Talente können im schulischen Kontext besser gefördert werden als in der Kita.

Das mögliche Verschieben des Einschulungsstichtages ist ohne Frage ein berechtigtes Thema. Allerdings halte ich andere bildungspolitische Themen im Moment für dringlicher. Ich denke dabei an: Kitarechtsreform, Lehrkräftemangel, Ausbau der Schulsozialarbeit und der Schulbegleiter, Weiterführung der Schulgesundheitskräfte.

Das sind doch die bildungspolitischen Baustellen, in die wir unsere Energie stecken sollten. Oder was meint ihr?

Eure Bernauerin mit Herz, Nadine Schnittke